2025 m. gruodžio 6 d., šeštadienis

Der Schriftsteller David Mitchell: Leben, Biografie, Bücher und Werk

 

Hallo Leser,

 

Das Stottern, das ein literarisches Genie hervorbrachte: Die frühen Jahre von David Mitchell

 

David Mitchell, unbestritten einer der gefeiertsten zeitgenössischen britischen Romanautoren, wurde am 12. Januar 1969 in Southport, Lancashire, geboren. Die überwiegende Zeit seiner prägenden Kindheit verbrachte er jedoch in der ruhigeren, idyllischeren Umgebung der Stadt Malvern, Worcestershire. Über seine Familie ist wenig bekannt, außer dass er in einer soliden Mittelschichtsfamilie aufwuchs, deren Eltern eher konventionellen Berufen nachgingen. Entscheidend war, dass Mitchell als Kind ein ausgeprägtes Stottern entwickelte, eine Sprachstörung, die, wie der Autor später zugab, seine Sozialisierung und sein Selbstwertgefühl tiefgreifend beeinflusste. Es machte ihn zu einem zutiefst unsicheren Kind und zwang ihn schließlich, sich in seine lebendige innere Welt zurückzuziehen.

 

Dieser Rückzug, gepaart mit einem spürbaren Misstrauen gegenüber seinem eigenen gesprochenen Wort, befeuerte Mitchells frühes und intensives Interesse an Büchern und am Schreiben. Die geschriebene Sprache wurde schnell zu seinem primären Ausdrucksmittel, einem sicheren Raum, in dem er sich befreit fühlte und die Worte beherrschen konnte, die ihm beim Sprechen versagten. Lesen – insbesondere Science-Fiction, Philosophie und strukturell komplexe Erzählungen – wurde zu seiner größten Leidenschaft. Nach dem Abschluss am Malvern College schlug Mitchell eine akademische Laufbahn ein und erwarb einen Bachelor-Abschluss in Englischer Literatur an der University of Kent in Canterbury. Anschließend absolvierte er ein Master-Studium in Vergleichender Literaturwissenschaft an der University of East Anglia (UEA), wo er wertvolle Erfahrungen und Inspiration durch die dort tätigen renommierten Dozenten sammelte.

 

Nach dem Studium begann Mitchell nicht sofort mit dem Schreiben von Romanen. Seine frühe Karrierephase war geprägt von Auslandsaufenthalten und dem Unterrichten von Englisch. Im Jahr 1994, im Alter von 25 Jahren, zog er nach Hiroshima, Japan, wo er eine Stelle als Englischlehrer annahm. Dieses Jahrzehnt in Japan erwies sich als absolut entscheidend für seine berufliche und persönliche Entwicklung. Dort, losgelöst von seiner Heimatkultur und eingetaucht in ein neues sprachliches und soziales Umfeld, begann er ernsthaft mit der Arbeit an seinem Debütroman. Die kulturelle Entwurzelung, die Herausforderungen beim Erlernen der japanischen Sprache und die Begegnung mit einer völlig anderen Weltanschauung spiegeln sich deutlich im Umfang und der Komplexität seiner späteren literarischen Werke wider.

 

Somit war Mitchells Leben bis zur Veröffentlichung seines Debütromans „Ghostwritten“ (1999) eine kontinuierliche, wenn auch unerwartete, Vorbereitung: vom durch das Stottern bedingten Rückzug, der zu einer traumatischen und doch zutiefst motivierenden Erfahrung wurde und ihn dazu brachte, die geschriebene Sprache zum primären Ausdrucksmittel zu machen, über sein Studium bis hin zu einem Jahrzehnt produktiver Isolation und Inspiration in Japan. Diese frühen Jahre formten nicht nur seinen Intellekt, sondern verschafften ihm auch die einzigartigen Erfahrungen, die notwendig sind, um Geschichten von großer geografischer Ausdehnung, wechselnden Zeitzonen und tiefen philosophischen Einsichten zu verfassen. Es war das Leben in Hiroshima, das ihm die Möglichkeit eröffnete, den komplexen, globalen und transkulturellen Erzählstil zu schmieden, der zu seinem literarischen Markenzeichen geworden ist.

 

David Mitchells Aufstieg: Booker-Nominierungen und Familienleben

 

David Mitchells Karriere begann mit bemerkenswertem Erfolg; sein Debütroman „Ghostwritten“ (1999) wurde veröffentlicht, als er noch in Japan lebte. Dieses Buch, das nahtlos neun unterschiedliche, aber miteinander verwobene Erzählungen über ein riesiges geografisches und kulturelles Spektrum von Okinawa bis New York verband, erhielt auf Anhieb große Anerkennung. Es gewann den John Llewellyn Rhys Prize für den besten britischen oder Commonwealth-Autor unter 35 Jahren und wurde für den Guardian First Book Award nominiert. Diese frühe Anerkennung festigte sofort Mitchells Ruf als äußerst ambitionierter und innovativer Geschichtenerzähler, der scheinbar disparate Themen und Charaktere zu einem großen, kohärenten Ganzen vereinen kann.

 

Nach seinem erfolgreichen Debüt gab Mitchell den Lehrerberuf auf und widmete sich ganz dem Schreiben. Seine späteren Romane festigten diesen Ruf nur weiter. „number9dream“ (2001) wurde für die Longlist des Man Booker Prize nominiert. Sein größter Durchbruch gelang ihm jedoch mit „Der Wolkenatlas“ (im Original Cloud Atlas, 2004), einem Roman, der Mitchell nicht nur seine erste Nominierung für die Booker Prize Shortlist einbrachte, sondern auch zu einem kulturellen Phänomen wurde und später erfolgreich verfilmt wurde. Dieses monumentale Werk, das sechs unterschiedliche, aber spiegelbildlich strukturierte Erzählungen über mehrere Jahrhunderte vereint, bestätigte endgültig seinen Status als Meister des „Hyper-Romans“ (hyper-novel). Es folgte „Black Swan Green“ (2006), ein halb-autobiografischer Roman, der auf ergreifende Weise die Erfahrung des Stotterns thematisiert.

 

Was sein Privatleben betrifft, so verbrachte David Mitchell den Großteil seiner professionellen Schreibkarriere in Irland. Dorthin kehrte er nach seinem Jahrzehnt in Japan zurück und lebt derzeit mit seiner Familie in der Grafschaft Cork. Er ist mit der Japanischlehrerin Keiko Yoshida verheiratet und hat zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Sein Familienleben hatte erheblichen Einfluss auf seine Arbeit. Bei seinem Sohn wurde Autismus diagnostiziert, und diese persönliche Herausforderung inspirierte ihn zur Übersetzung und Adaption des Sachbuchs „Ich springe in Pfützen“ (im Original The Reason I Jump, 2013). Dies war eine gemeinschaftliche Leistung seiner Frau und ihm, basierend auf dem Buch des japanischen autistischen Jungen Naoki Higashida, um anderen Eltern zu helfen, die Welt des Autismus zu verstehen.

 

Das Stottern, das Mitchell während seiner gesamten Kindheit und Jugend begleitete, bleibt ein fester Bestandteil seiner Identität, obwohl es ihm im Laufe der Jahre gelungen ist, es besser zu kontrollieren. Er ist ein aktiver Unterstützer der Stotter-Gemeinschaft und stottert immer noch, kann aber mit speziellen Techniken in der Öffentlichkeit relativ fließend sprechen. Mitchell betont oft, dass es gerade seine Sprachstörung war, die ihn zum Schriftsteller gemacht hat, indem sie ihn dazu zwang, das geschriebene Wort als sicheres und zuverlässiges Ausdrucksmittel wertzuschätzen. Seine Unfähigkeit, frei zu sprechen, trieb ihn dazu an, den außergewöhnlich reichen und vielfältigen Chor von Stimmen in seinen Romanen zu kreieren.

 

Über seine kreative Philosophie betont Mitchell, dass seine Schreibrituale äußerst diszipliniert sind. Er versucht, täglich etwa 1.000 Wörter zu schreiben und hält sich an einen strengen Arbeitsplan. Er schreibt häufig von Hand, bevor er den Text in den Computer überträgt, da er meint, dass ihm der physische Akt des Schreibens helfe, den Rhythmus der Sprache besser zu spüren. In seinen Werken ist Mitchell bekannt für die Erforschung der Themen Metempsychose und Reinkarnation, die er verwendet, um separate Erzählungen über verschiedene Zeiten und Orte hinweg zu verbinden und so ein ganzes Erzähluniversum zu konstruieren, das Fans liebevoll das „Mitchellverse“ nennen.

 

Mitchells spätere Romane, wie „Die tausend Herbste des Jacob de Zoet“ (im Original The Thousand Autumns of Jacob de Zoet, 2010), ein historischer Roman, der im Japan des achtzehnten Jahrhunderts spielt, und „Der Knochen-Clock“ (im Original The Bone Clocks, 2014), ein weiteres für den Booker Prize nominiertes Werk, das Fantasy-Elemente mit zeitgenössischer Geschichte verbindet, haben seine meisterhafte Fähigkeit, Genres und Kulturen zu verschmelzen, nur noch verstärkt. Sein Stil zeichnet sich durch eine erstaunliche Vielfalt an Sprache und Stimmen aus, die jedem Teil seiner Bücher einen einzigartigen Klang verleiht. Sein jüngster Roman, „Utopia Avenue“ (2020), ist eine Hommage an die Rockmusik und erzählt die Geschichte einer fiktiven britischen Band aus den 1960er Jahren.

 

Auf die Frage, was Schreiben für ihn bedeute, sagte Mitchell einmal, es sei „ein Weg, dem Wahnsinn zu entkommen“. Er bekräftigt, dass der kreative Prozess ihm helfe, das Gleichgewicht zu halten, und dass das Schreiben nicht nur eine Karriere sei, sondern ein notwendiges Mittel, um das Chaos und die Ängste des Lebens zu verarbeiten, die ihn seit seiner Kindheit begleiten. Er ist einer der wenigen zeitgenössischen Autoren, denen es gelungen ist, anspruchsvolle Literatur erfolgreich mit Genre-Fiction zu verschmelzen, indem er demonstriert, dass das, was fragmentarisch und getrennt erscheint, in Wirklichkeit zutiefst miteinander verbunden ist.

 

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