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Friedrich II. der Große – der homosexuelle König von Preußen: Persönlichkeit, Charakter, historische Besonderheiten

 Friedrich II. der Große: Offizielle Geschichte und Biografie

 

Friedrich II., in der Geschichte als der Große bekannt, wurde am 24. Januar 1712 in Berlin in einer Familie bedeutender Persönlichkeiten geboren, die später den Lauf der preußischen Geschichte verändern sollte. Sein Vater war Friedrich Wilhelm I., der sogenannte „Soldatenkönig“, und seine Mutter Sophie Dorothea von Hannover, die Tochter des britischen Königs Georg I. Bei seiner Geburt war Preußen ein aufstrebender europäischer Staat mit einer soliden politischen und wirtschaftlichen Basis, die jedoch noch nicht ausreichte, um zu einer Großmacht zu werden. Sein Vater regierte mit eiserner Faust und schuf einen zentralisierten, disziplinierten und finanziell stabilen Staat, den er seinem Sohn hinterließ.

 

Im Jahr 1740, nach dem Tod seines Vaters, bestieg der 28-jährige Friedrich den Thron. Das von ihm geerbte Königreich war in Europa einzigartig – es besaß eine große, gut ausgebildete und hervorragend finanzierte Armee, die viertgrößte auf dem Kontinent, obwohl Preußen nach Einwohnerzahl nur an zehnter Stelle stand. Sein Vater hinterließ ihm auch eine beträchtliche, schuldenfreie Staatskasse und eine effiziente, zentralisierte Bürokratie, die das Rückgrat der preußischen Verwaltung bildete. Dies schuf eine solide Grundlage für seine zukünftigen Ambitionen.

 

Gleich nach seiner Thronbesteigung ergriff Friedrich II. Maßnahmen, die die politische Landkarte Europas veränderten. Noch im selben Jahr 1740 marschierte er in die reiche und wirtschaftlich wichtige Provinz Schlesien ein, die zu den österreichischen Habsburgern gehörte. Dieser kühne Schritt löste den Österreichischen Erbfolgekrieg aus. Dank Friedrichs militärischem Talent und seiner gut ausgebildeten Armee gelang es Preußen nicht nur, die österreichischen Truppen zu besiegen, sondern auch seine Herrschaft über Schlesien zu sichern. Die Eroberung dieser Provinz verdoppelte die preußische Bevölkerung und verschaffte dem Königreich eine wirtschaftliche Macht, die es in den Kreis der europäischen Großmächte erhob.

 

Eine zweite, noch größere Herausforderung erwartete Friedrich im Siebenjährigen Krieg (1756–1763), in dem Preußen gezwungen war, gegen eine mächtige Koalition aus Österreich, Frankreich und Russland zu kämpfen. Der Krieg forderte enorme Opfer und Ressourcen, aber das strategische Genie und der eiserne Wille des Königs ermöglichten es ihm, den feindlichen Truppen standzuhalten und Schlesien zu verteidigen. Nach diesem Krieg wurde der Status Preußens als militärische Großmacht unbestreitbar. Später, im Jahr 1772, spielte Friedrich eine wichtige Rolle bei der ersten Teilung Polens, bei der Preußen Westpreußen erhielt, seine Hauptterritorien verband und seine geografische und politische Position in Europa weiter festigte.

 

Als Herrscher war Friedrich der Große ein Beispiel des aufgeklärten Absolutismus. Er setzte zahlreiche wichtige innere Reformen um: Er schaffte die Folter ab, führte ein allgemeines Gesetzbuch ein (das Allgemeine Landrecht für die Preußischen Staaten), förderte die Religionsfreiheit und modernisierte die staatliche Wirtschaft. Er unterstützte die landwirtschaftliche Entwicklung und gründete staatliche Industriebetriebe. Seine Herrschaft hinterließ nachhaltige Strukturen, die es Preußen später ermöglichten, Deutschland zu dominieren und die Grundlage für das Deutsche Reich (1871) zu bilden. Friedrich II. der Große starb 1786 und hinterließ einen starken, modernen und angesehenen Staat.

 

Die verschwiegene Geschichte der Homosexualität Friedrichs II. des Großen: komplizierte Beziehungen zum Vater und zum Staat

 

Friedrich II. war eine treibende Kraft für das Königreich Preußen; er stärkte das Land enorm und war ein energischer und kluger Herrscher, aber er war auch… homosexuell.

 

Die Beziehung Friedrichs II. des Großen zu seinem Vater, Friedrich Wilhelm I., war äußerst angespannt und konfliktträchtig, geprägt von ständiger Misshandlung und der Unterdrückung der Persönlichkeit des Sohnes. Friedrich Wilhelm I., bekannt als der „Soldatenkönig“, war ein pragmatischer und militaristischer Herrscher, der verlangte, dass sein Sohn ein harter, mutiger Soldat und ein würdiger Erbe sein sollte. Der junge Friedrich II. hingegen interessierte sich für Kunst, Philosophie, Musik und Literatur, und seine empfindsame Natur und die vermeintliche „Weiblichkeit“ riefen den Abscheu und die Wut seines Vaters hervor. Der Vater misshandelte seinen Sohn ständig, demütigte ihn offen, nannte ihn „Weichling“ und „Versager“, was den gegenseitigen Hass nur vertiefte.

 

Die Spannung in ihrer Beziehung erreichte 1730 einen kritischen Punkt, als der 18-jährige Friedrich, der die despotische Art seines Vaters nicht mehr ertragen konnte, beschloss, nach England zu fliehen. Diesen Plan fasste er mit seinem engen Freund und, wie viele Historiker vermuten, Liebhaber Hans Hermann von Katte. Die Flucht wurde jedoch seinem Vater verraten, der dies als Verrat am Staat und Missachtung seiner väterlichen Autorität ansah. Friedrich Wilhelm I., der seine Macht wiederherstellen und seinen absoluten Willen demonstrieren wollte, befahl die Verhaftung der beiden jungen Männer und ließ sie vor ein Kriegsgericht stellen.

 

Obwohl das Gericht es ablehnte, Friedrich die Todesstrafe aufzuerlegen, da es die Bestrafung des Sohnes als Sache des Vaters ansah, vollzog Friedrich Wilhelm I. am 6. November 1730 eine der grausamsten und dramatischsten Strafen an seinem Sohn. Auf seinen Befehl hin musste Friedrich zusehen, wie sein enger Freund, und ja, um es ganz offen zu sagen, sein wahrer Geliebter und Liebhaber Hans Hermann von Katte, direkt vor seinen Augen enthauptet wurde. Dieses Ereignis erschütterte den jungen Prinzen zutiefst und hinterließ eine lebenslange Wunde. Anschließend wurde Friedrich in der Festung Küstrin inhaftiert, wo er ein Jahr verbrachte, über sein Schicksal nachdachte und sich schließlich entschied, sich dem Willen seines Vaters zu beugen. Diese Tragödie veränderte Friedrich völlig: Er wurde pragmatischer, härter und widmete sich der Kunst des Regierens, bereit, der Herrscher zu werden, den sein Vater sich gewünscht hatte.

 

Die verborgene Geschichte der Homosexualität Friedrichs II. des Großen

 

Obwohl Friedrich II. nach dem Tod seines Vaters König wurde und keine direkte Gewalt mehr aufgrund seiner sexuellen Orientierung erlebte, wurde seine Homosexualität nicht öffentlich diskutiert, blieb aber im engsten Kreis bekannt. Es ist überliefert, dass er intime Beziehungen zu Männern pflegte, und moderne Historiker, die sich auf Briefe, Tagebücher und andere zeitgenössische Quellen stützen, behaupten, dass seine Sexualität ein offenes Geheimnis innerhalb der damaligen Elite war.

 

Der bekannteste Zeuge, der andeutungsweise über Friedrichs Homosexualität schrieb, war der französische Philosoph und Schriftsteller Voltaire. Friedrich II. und Voltaire waren eine Zeit lang enge Freunde, und Voltaire lebte und arbeitete im Schloss Sanssouci. In seinen Briefen und persönlichen Notizen, die erst viele Jahre später öffentlich zugänglich wurden, beschrieb Voltaire die intimen Beziehungen des Königs mit Andeutungen. Zum Beispiel schrieb er in einem Brief an seinen Freund d'Alembert über Friedrich als eine „Mischung aus Liebe zu Salomo und Sappho“, womit er auf die Neigungen des Königs zu Männern und Frauen anspielte. In anderen Briefen verwendete er subtile, aber für einen gebildeten Zeitgenossen verständliche Hinweise, die eindeutig auf Friedrichs Homosexualität hindeuteten.

 

Neben Voltaire schrieben auch andere zeitgenössische Quellen und Persönlichkeiten über Friedrichs Homosexualität, wenn auch meist in Andeutungen. Der König war, insbesondere nach der Trennung von seiner Frau, ständig von einem engen Kreis von Männern umgeben. Mitglieder seines Kreises wie Jean-Baptiste de Boyer, Marquis d'Argens, und Francesco Algarotti galten als seine engen Freunde und Vertrauten. Mit ihnen kommunizierte der König am Ende seines Lebens offen. Moderne Forscher wie der britische Historiker Thomas Carlyle analysieren in seinen berühmten „Lebensbeschreibungen Friedrichs des Großen“ ebenfalls die Beziehungen und die Homosexualität des Königs und betonen, dass dies ein wichtiger Charakterzug war, der ihn für immer von seinem Vater unterschied.




 

Hatte Friedrich II. der Große einen Fetisch für hochgewachsene Männer?

 

Die Armee der hochgewachsenen Soldaten, bekannt als die „Potsdamer Riesengarde“ oder „Lange Kerls“, wurde nicht von Friedrich II. dem Großen, sondern von seinem Vater – König Friedrich Wilhelm I. – gegründet. Dieser Herrscher hatte eine ungewöhnliche, von Historikern oft als Fetisch bezeichnete Leidenschaft für große Männer. Er glaubte, dass ein riesiger Soldat die militärische Stärke und Standhaftigkeit Preußens symbolisierte. Aus diesem Grund sammelte er sein ganzes Leben lang ausschließlich besonders große Männer, was zu seiner größten Leidenschaft wurde. Nur Männer mit einer Körpergröße von mindestens 188 cm wurden in die Armee aufgenommen, wohingegen der König selbst nur 160 cm groß war.

 

Die Aufstellung dieses einzigartigen Regiments war äußerst extravagant und kostspielig. Friedrich Wilhelm I. scheute keine Kosten, um hochgewachsene Männer aus ganz Europa zu rekrutieren. Seine Agenten reisten durch den Kontinent und suchten nach potenziellen Kandidaten. Sie nutzten verschiedene Methoden, um die Männer zu überzeugen oder zu zwingen, dem Regiment beizutreten, darunter hohe Geldzahlungen und manchmal sogar Entführungen. Dieses Regiment wurde zum wahren Prunkstück des Königs, und er setzte es hauptsächlich bei Paraden und nicht auf dem Schlachtfeld ein.

 

Als er diese Armee erbte, hatte Friedrich II. der Große eine völlig andere Einstellung. Obwohl er die „Potsdamer Riesen“ weiterhin in seiner Armee behielt, schätzte er die Extravaganz seines Vaters nicht. Friedrich II. sah sie als teure Paradeeinheit und hatte selbst keinen Fetisch für große Männer. Ihm waren militärische Disziplin, strategisches Denken und die Effizienz der Armee auf dem Schlachtfeld wichtiger. Er kürzte die Mittel für das Regiment und war nicht mehr mit der gleichen Leidenschaft wie sein Vater bestrebt, neue Mitglieder zu rekrutieren.

 

Nach damaligen historischen Quellen und Briefen war Francesco Algarotti einer der engsten Freunde und Vertrauten Friedrichs II. Ihre Beziehung begann bereits, bevor Friedrich II. König wurde, und basierte auf gemeinsamen Interessen – Kunst, Philosophie und Wissenschaft. Als Friedrich II. den Thron bestieg, lud er Algarotti ein, an seinen Hof zu kommen, und Algarotti lebte und arbeitete im Schloss Sanssouci. Ihre Verbindung war eng, und die Briefe, die sie sich gegenseitig schrieben, enthalten deutliche Hinweise auf Intimität und tiefe Freundschaft. Obwohl die genaue Natur dieser Beziehung nicht eindeutig geklärt werden kann, betrachten die meisten Historiker sie als homoerotisch und sind der Meinung, dass Algarotti einer der wenigen Menschen war, bei dem sich der König völlig frei fühlen konnte.

 

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